Nominierung für den Preis der deutschen Schallplattenkritik

„Ton in Ton“, die neue CD von Susanne Riemer und Wilhelm Geschwind ist in der Sparte „Liedermacher“ für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert worden. Die Nahbesprechung der Neuerscheinung findet ihr hier.

Susanne Riemer und Wilhelm Geschwind

In 32 Kategorien haben 152 Kritiker-Juroren 246 Neuerscheinungen des letzten Quartals in der so genannten „Longlist 3-2020“ für die „Bestenliste 3-2020“ nominiert. Die Bestenliste des Preises der deutschen Schallplattenkritik wird am 14. August 2020 veröffentlicht werden.

https://www.schallplattenkritik.de/news

Editorial zur Nullausgabe des E-Magazins für Musik und Kultur „Nahbesprechung“, am 9. Juni 2020

„Weil wir Kultur brauchen“

Noch im Corona-Lockdown waren immer wieder Meinungen zu hören, die uns die soziale Isolation als geeigneten Zeitraum für Einkehr, Entschleunigung oder Quell eines glücklichen Familienlebens schmackhaft machen mochten. Das wäre ja schön gewesen, insofern ich mich dafür hätte frei entscheiden können. Bei mir ist der Hunger nach Nähe, Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Fühlen, Schaffen und Denken anderer dabei nur gewachsen.

Erstaunlich blass blieben doch in jener Zeit die Ersatzhandlungen für gemeinschaftliches Erleben mittels elektronischer Medien. Ich erinnere mich noch gut, an die wachsende Vorfreude während einer Autofahrt an einem Samstagnachmittag mitten im Lockdown über wie leergefegte Straßen unter einem blauen Himmel völlig frei von Kondensstreifen. Es war Vorfreude auf die Begegnung mit dem einstigen Sänger und Begründer der Wise-Guys, Eddi Hüneke.

Kein Ersatz für Stimmen und Stimmungen

Im Keller des Hürther Einfamilienhauses mit Eddi Hüneke, musste ich erleben wie eine Online-Chorprobe mit Hilfe von Konferenzsoftware bei allem Schwung des Moderators und so liebevoller wie detaillierter Vorbereitung vielleicht eine willkommene Zerstreuung inmitten ereignisloser Zeit sein kann. Sie war kein Ersatz aber, für das Gemeinschaftserleben einer echten Gesangsprobe inmitten der Schwingungen menschlicher Stimmen und Stimmungen.

Der Lockdown führte uns auch die monetäre Situation der meisten Kulturschaffenden vor Augen. Denn ihnen droht Verarmung, wenn das Spiel vor und mit dem Publikum ausfällt, keine Öffentlichkeit mehr möglich ist, wenn Bühnenauftritte oder Ausstellungseröffnungen storniert werden. „Wir leben von der Hand in den Mund“, schilderte mir eine Sängerin in einem Telefonat.

Keine Rückzahlung von Zuschüssen

Dieser Tage schloss sich auch der Kreisausschuss der Initiative des Landrates Michael Kreuzberg zur Förderung der Kulturszene im Rhein-Erft-Kreis an. Auf die Rückzahlung von bereits gezahlten Kreiszuschüssen für Vereinsarbeit, Kulturinstitutionen und künstlerische Projekte will der Kreis jetzt verzichten. Reicht aber ein Verzicht auf Rückzahlung für eine Stützung der Künstler aus, oder sind nicht vielleicht auch von Seiten des Kreises kreativere Ansätze gefragt?

Aber nicht allein die Finanznot treibe Musiker im Wortsinn auf die Straße, nämlich zu Konzerten unter freiem Himmel, sondern „weil wir Kultur brauchen“, sagte die Jazztrompeterin Susanne Riemer bei der Vorstellung eines Hygienekonzeptes für Livekonzerte, präsentiert in ihrem Garten mit ihrem Duopartner, dem Gitarristen Wilhelm Geschwind.

Mit „Nahbesprechung.net“ möchte ich allen Kulturschaffenden und ihrem Publikum einen Ort zur Besprechung ihrer Ideen anbieten und dabei die Dinge aus der Nähe betrachten, besprechen und euch nahe bringen.

Viel Vergnügen beim Lesen, Zuhören und Hinschauen,

wünscht euch Oliver Tripp

„Ton in Ton“ ganz nah

Susanne Riemer und Wilhelm Geschwind spielen Lieder vom guten Leben

Für Stunden zu zweit oder auch alleine brachte Susanne Riemer selbst in den letzten Wochen auf dem Fahrrad die allerneueste CD des Duos Riemer/ Geschwind mit dem Titel „Ton in Ton“ zu potentiellen Interessenten. Bei diesen Begegnungen war sie immer auf Mindestabstand bedacht. Ganz nahe, zumindest akustisch, kommt man ihr dagegen in zwölf Kompositionen aus ihrer Feder aufgenommen und gemischt vom mehrfachen Grammypreisträger, dem Tontechniker Klaus Genuit, bekannt aus seiner Arbeit mit der WDR-Bigband.

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