Und noch eine: die Seifert-Orgel in der Horremer Christus-König-Kirche

Ein Konzert mit Norbert Trierweiler und Ulrich Junk

Zugegeben das Konzert ist schon eine Weile her, nämlich vom Sonntag, 25. Oktober, als noch wenige vom November-Lockdown, gerne mit Zusatz „Light“ sprachen, als handele es sich um ein Erfrischungsgetränk. Da hatte der Horremer Kirchenmusiker Norbert Trierweiler seinen langjährigen Bekannten Ulrich Junk, aus der Eifel zum ersten gemeinsamen Konzert eingeladen.

Viel Applaus ernteten die Musiker von ungefähr 40 Zuhörern und Zuhörerinnen, die sich im großzügig bemessenen Kirchenschiff so verteilten, wie es sonst für sichere Gottesdienste vorgeschrieben ist. Viele Stammgäste der Konzerte des Förderkreises Musik an St.-Clemens und St.-Ulrich hatten sich eingefunden, der in einem nur dünn besuchten Konzert im Sommer schon sein 15.-jähriges Bestehen feierte.

Beethoven, Mozart und Rossini trugen Junk und Trierweiler diesmal am Klavier vor.

„Echter Glücksfall“

Im wohl schönsten Stück des Abends, zumindest aber der einzigen Komposition, die im Ursprung schon als Duett von Klarinette und Orgel gemeint war, verschmolz die Klarinette mit der Orgel als wäre sie eines ihrer Register. Der Kirchenmusiker Norbert Trierweiler und der Klarinettist Ulrich Junk meisterten die moderne Komposition namens „Cantilena“ des zeitgenössischen Komponisten Roger Bourland mit Bravour.

Mit Wohlklang interpretierten sie deren ästhetische Ausflüge in Randbereiche des Atonalen mit reich geschmückten Verflechtungen, burlesken Anklängen und tanzartigen Wendungen, die entfernt an eine Polka erinnerten.

Als „echten Glücksfall“ schilderte Ulrich Junk später die Entdeckung des Werks, denn: „So viele Kompositionen für Orgel und Klarinette gibt es leider nicht.“

Holz trifft Metall

Dass dennoch ein frühklassisches Werk für Oboe und Streicher von Domenico Cimarosa eine geeignete Vorlage für eine Orgeladaption sein kann, zeigten sie gleich zu Beginn in dessen „Concerto in c-Moll“. In offenen, runden und weichen Tönen finden hier metallene Orgelpfeifen und das Holzblasinstrument zu durchaus fröhlicher Musik zueinander. Aber auch die Kirchensonate Nr. 1 von Wolfgang Amadeus Mozart spielten sie im Duett Orgel/ Klarinette und später klangen die gefälligen Werke Mozarts zum Kirchenalltag noch in der Kombination Klarinette/ Klavier im zweiten Teil des Abends auf.

Allein an der Orgel gab Trierweiler noch zwei Stücke Robert Schumanns zu Gehör, komponiert eigentlich für den Pedalflügel und in Ermangelung eines solchen Instrumentes oft eben auf Orgeln gespielt. Es war eine in sich gekehrte „Studie für den Pedalflügel opus 56, Nr 1 in C-Dur“ die einem bachschen Präludium ganz ähnlich klang, mit kanonartigem Charakter und einem langen tiefen Ton als Endmarke. Und es war eine von Schumanns „Skizzen für den Pedalflügel“, die „Nicht schnell und sehr markiert“ überschrieben war, mit schmetternden, abrupten Klängen im Wechsel mit einem lyrischen Mittelteil.

Nicht weit entfernt davon, nämlich mit ihrem eindrucksvollen Schlussakkord und ähnlich „markierter“ Spielweise fand sich Beethovens 2. Satz aus der „Klaviersonate G-Dur op.14, Nr. 2.“, die Trierweiler vor dem Altar auf dem Klavier spielte.

Virtuosenstück

Ein wahres Virtuosenstück lieferte Ulrich Junk in Rossinis berühmter Komposition „Introduktion, Thema und Variationen für Klarinette und Orchester“ ab. In hohem ständig wechselndem Tempo jagte er durch die hohen und tiefen Lagen seines Instrumentes mit einem reizvollen Spiel in den hohen Tönen.

Homepage Ulrich Junk

Förderkreis St.-Ulrich und St.-Clemens

Orgelkonzert-Nahbesprechung mit Norbert Trierweiler „Französische Romantik“

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