Musik für offene Ohren
Das Büro für Kulturangelegenheiten und das Archiv der Kolpingstadt Kerpen sind ja längst im so genannten Haus für Kunst und Geschichte in unmittelbarer räumlicher Nachbarschaft untergebracht. Bemerkenswert ist, dass sowohl Birgit Immisch für die Kerpener Kulturabteilung als auch Susanne Harke-Schmidt als Stadtarchivarin und Vorsitzende des Kerpener Geschichtsvereins so liebenswerte wie aufmunternde Weihnachtsgrüße verschicken.
Als gemeinsamen Nenner und doch ganz unabhängig voneinander empfehlen beide jetzt das Musikprojekt ihres Kollegen Hermann-Jürgen Schmitz. Ich habe mir erlaubt die Empfehlung um zeitgenössische Musik zu erweitern.
Fotocollage aus Bildschirmfotos der Videobeiträge.
Hermann-Jürgen Schmitz ist Kulturchef in der Schlossstadt Bedburg – das Bedburger Schloss in Rot ziert ja übrigens immer noch als Symbol der derzeitigen Kulturkrise meine Nahbesprechungsseite – und als Chorleiter des preisgekrönten San Francesco Chores bekannt. Zum einen stellte er nach dem Frühjahrslockdown eine eigene CD aus dem eigenen Aufnahmestudio vor, den ehemaligen Räumlichkeiten der Großmutter wegen auch „Grandma’s“ genannt.
Und Hermann-Jürgen Schmitz stieß im April ein kollektives Liedprojekt an, das nach rund 600 Stunden Mitte Dezember als Musikvideo zur Reife und Präsentation gekommen ist: „Uns kritt mer nit klein – Grandma’s Projekt 2020“. Inhaltlich hat Elfi Steickmann eine trotzige Abrechnung mit dem Coronavirus auf Kölsch verfasst.
Dazu singen und musizieren der Bürgermeister Sascha Solbach, Monika Kampmann, Daniela Bosenius, Julia DaRio, Gianna DiLorenzo, Johannes Fehn, Edith Feuerborn, Louisa Franke, Hubert Gatzen, Ingrid Ittel-Fernau, Hermann Klein, Susanne Lehmann, Thomas Lemke, Rita Markus-Schmitz, Gebhard Müller, Andreas Münzel, Wolfgang Nagel, Albert F. Nothbaum, Myriam Robertz, Gerd Roß, Engelbert Schmitz, Hermann Jürgen Schmitz, Sina Siedentop, Sascha Solbach, Mariam Weber, Hermann Westerholz, Franz Martin „Dä Hoot“ Willizil, Jürgen Kroppa, Frank Mikosch, Werner Seiche & Elfi Steickmann.
Hier ist „Uns kritt mer nit klein – Grandma’s Projekt 2020“ zu hören.
Ebenfalls den Weg ins Studio, nämlich das des Grammy gekrönten Tonmeisters Klaus Genuit in Bonn, schaffte das Duo Susanne Riemer und Wilhelm Geschwind im November. Für den Preis der deutschen Schallplattenkritik wurden sie 2020 mit ihrer CD „Ton in Ton“ nominiert. Mit der gefühlvollen, ein wenig traurigen, musikalischen Interpretation eines Gedichtes von Norbert Scheuer sind sie auf Susanne Riemers neu gestalteter Website zu hören. Sie habe darauf viele Konzertankündigungen gestrichen, all jene Gig- und Tourdaten, die wegen Covid-19 in 2020 ausgefallen waren, erzählt sie dort. Das Musikmachen hat das Duo dabei nicht verlernt.
Mein persönliches Weihnachtslieblingsstück mit Gesang und Trompete von Susanne Riemer und Hybridgitarre und Fußpercussion Wilhelm Geschwind ist: „Augen wie herbstlicher Himmel“
Und noch ein tröstlicher Leckerbissen diesmal aus einem ganz anderen Teil der Erde, der südafrikanische Komponist und Bassist Shane Cooper spielt in einer Soloperformance namens „Bamako Love Song“.
und hier in einer experimentellen „Tape Loop“ Situation.