Es ist eine Geschichte von Zufällen, Fügungen und vom unermüdlichen Einsatz eines treuen Freundes und Nachbarn, die Schlossherr Severin Hoensbroech hier erzählt. All das ermöglichte auf schnellstem Weg eine funktionierende Bewässerungsanlage im Türnicher Schlosspark.
Gitarren? Die kenne man heutzutage in der Musik doch gar nicht mehr, das sei doch „nur noch so ein Beep, Beep, Beep und tausend Hi-Hats die Minute“, macht sich Raphael Monsanto über so manche zeitgenössische Musikproduktion lustig. Seine Gitarre, eine Akustische mit elektrischem Pickup, hat der Mann aus Curacao an diesem Abend zum Open-Air Auftritt vor der Medio Lounge mitgebracht.
192 Treppenstufen geht es zunächst nach oben. Danach ist er für die einen viel zu kurz, anderen kommt er als schneller Adrenalinanschub gerade recht: der freie Fall an der Seilspule aus rund 50 Metern Höhe, entlang der Fassade des Brühler Kletterturms „Via Ferrata“. Vielleicht könnte man den Fall vom alten Kornsilo als die Espresso-Variante des Bungee-Jumping bezeichnen, übrigens ganz ohne Rebound, also den Rückzug des Bungee-Seiles.
Installation mit rot-weißen Schaufensterpuppen in der Kornkammer
Sie habe ihm eine Strafanzeige eingebracht, jene Installation seiner 111 Schaufensterpuppen, eingewickelt mit rund 10 Kilometern rot -weißen Flatterbandes, vor dem Berliner Reichstag, erzählt Dennis Josef Meseg. Zum einen, habe er ohne Genehmigung innerhalb der Bannmeile seine Figuren aufgestellt, zum anderen habe er das Versammlungsverbot mitten im Corona-Lockdown missachtet. Als spontane Versammlung hätten die Beamten das Ereignis nicht einstufen wollen. Immerhin: zwei Stunden lang hätten sie das Schauen von Menschen rund um die Ansammlung der Puppen geduldet.
Zum Abschied von der Milchbar am Samstagabend herrschte Volksfeststimmung am Kaufhof vor der Absperrung zur Carl-Schurz-Straße. Kostenlose Getränke und Häppchen servierte hier der Landschaftsverband Rheinland. Musiker Charly Manderscheidt spielte Rock ‚n‘ Roll, die Beatles und was zum Schunkeln. Herbert Poetes, der als Vorsitzender der Museumsgesellschaft damals dem Leiter des Freilichtmuseums, Josef Mangold, den Impuls zum Erhalt der Milchbar gab, tanzte mit Elke Feuster Jive.
Sieben-Viertel-Rhythmus mit Orchester und dem Sologitarristen Joscho Stephan
Was spielen die denn nun, Klezmer oder Balkan? Die Frage hätten sie nun schon so oft gehört und nie hätten sie es beantworten können, versichern Joachim Schappert und Stefan Ölke. „Irgendwie“ habe sich ihr eigenes Ding entwickelt, sagen die zwei Gitarristen, die schon vor der Gründung des Absinto Orkestras gemeinsam musizierten, und das noch bevor die „Balkanhochzeitsbandwelle“ mit Fanfare Ciocarlia als einem ihrer prominentesten Vertreter den Dancefloor geflutet habe. Genau gesagt sei die Band aus einem Theaterprojekt am Rüsselsheimer Stadttheater entsprungen, dem Musizieren zum Stück „Vogels Hochzeit“.
„Ich komme nach Kommern“ lange verkündete ein großflächiges Plakat an der Außenmauer wohin die Reise die ehemalige Gastwirtschaft von Mike Smith in der Carl-Schurz-Straße führen mochte. Als „Milchbar“ war die Kneipe bis zuletzt bei ihren Kunden bekannt.
Und das obwohl zur Schließung am Jahresende 2017 weder der geschwungene Schriftzug in weißem Neon über der Eingangstür, noch die ursprüngliche blau-weiße Lackierung des alten Bartresens noch an die einstige Milchbar aus den 1950er erinnerte. Vielmehr dominierte Beige, dunkles Rot und die Coverkunst zahlreicher Langspielplatten wie den Rolling Stones, Santana, Jimi Hendrix und vieler anderer die Wände der Kneipe.