192 Treppenstufen geht es zunächst nach oben. Danach ist er für die einen viel zu kurz, anderen kommt er als schneller Adrenalinanschub gerade recht: der freie Fall an der Seilspule aus rund 50 Metern Höhe, entlang der Fassade des Brühler Kletterturms „Via Ferrata“. Vielleicht könnte man den Fall vom alten Kornsilo als die Espresso-Variante des Bungee-Jumping bezeichnen, übrigens ganz ohne Rebound, also den Rückzug des Bungee-Seiles.
Zur Eröffnung stürzen sich einige hinunter. Günter Wagner wäre gerne länger gefallen. Emily Miller liebte die Kürze, ein „flüchtiger Moment nur – für mich gerade richtig“. Auch der stellvertretende Bürgermeister Robert Saß stürzte sich nach der Eröffnung des Skyfalls in die Tiefe.
Die Inhabern des Kletterturms „Via Ferrata“, Raimund Bechtloff und Achim Heymann, treiben den Adrenalinpegel nicht nur mit dem Skyfall in die Höhe. Mutige können die Fassade, gut gesichert, im rechten Winkel herunterschreiten oder -hüpfen, oder im Klettersteig das „alpine Gefühl einer Steilwand“ genießen.
Der Skyfall Brühl mitten im Herzen des Naturpark Rheinlands schaffe vor der eigenen Haustür im Abenteuertourismus als erstes Freifallerlebnis in NRW ein Alleinstellungsmerkmal, waren sich Robert Saß und der Kultur- und Tourismusleiter, Oliver Mülhens, einig.
Und auch die Mitglieder des Verein „21 x 3 Brühl e. V. freuten sich. Erst 2014 gegründet, sei die Selbsthilfegruppe zur Anlaufstelle für 30 betroffene Familien mit Kindern geworden, die vom „Down Syndrom“ betroffen seien, erläuterte ihr Vorsitzender Fritz Wittig. Am Abend habe der Verein 725,- Euro Spenden sammeln können, so Wittig am Sonntag, denn der Sprung am Eröffnungsabend blieb kostenfrei, die Veranstalter baten statt dessen um Unterstützung des Vereins.