dann sind wir einfach zu faul gewesen, aus dem erklecklichen Fundus an erprobten italienischen Nudelgerichten eines für unsere Küche auszusuchen.
Einigen Jahrzehnten brodelnder Pasta im eigenen Topf zum Trotz, stellen wir aber noch bei jedem Besuch gegenüber, hinter der gläsernen Fassade des Restaurants Gusto del Sud fest: Luigi hat es einfach drauf.
Vielleicht liegt es daran, dass er genau weiß, wo jenes feine Guanciale zu kriegen ist, das Schweinebäckchen, das er an Stelle des profanen, sonst verwendeten Schweinebauchspecks in Streifchen schneidet, wenn es an so grundlegende italienische Gerichte wie Spaghetti all‘ Amatriciana geht.
Grundlegendes liegt vielleicht auch im Umgang mit den Zutaten, die er bei seiner Mutter Maria im sizilianischen Örtchen Caltanisetta abgeschaut hat. Ein Kochbuch mit Familienrezepten haben Luigi Ottavio und die Tocher der Familie eigens im Selbstverlag aufgelegt.
Vieles hat er um eigene Kreationen weiter entwickelt. Da erweckt er der gebratenen Salsiccia in der Tomatensauce mit ein wenig Fenchelgrün eine überraschende, frische Geschmacksnuance. Die paart sich gerne mit einem kräftigen Schluck Roten. Wein aus dem Glas – auch da kann man dem Geschmacksurteil von Luigi vertrauen.
Oder die Finesse liegt in der Wahl seiner frischen Zutaten, deren Qualität er gerne erläutert. „Nein, leicht zu bekommen sind die hierzulande nicht“, schließt Luigi Ottavio oft seinen Vortrag. Aber er hat sie. Das scheint das Entscheidende und dann darf es auch so schmecken. Und hinter dem Haus kann man bei lauen Lüftchen auch noch draußen sitzen.
Leckere Pizza und gefüllte Teigwaren backt er auch.
Einen Platz reservieren kann man über die Website www.gustodelsud.de oder einfach mal vorbeigehen: „Gusto del Sud“, Carl Schurz Straße 8, Brühl